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FRIES
Begutachtung nach Schädel-Hirn-Trauma Schädigungsmechanismen, -folgen, Sozialmedizinische Bewertung
Auch wenn eine Schädel-Hirn-Verletzung medizinisch zunächst „leicht“ erscheint, können aufgrund der Komplexität der funktionellen Leistungen des Gehirns dennoch Störungen der Wahrnehmung, der Kognition, der Affekte und der Steuerung des Verhaltens einschließlich der Willkürmotorik auftreten. Diese zeigen sich häufig jedoch erst in Anforderungssituationen des realen Lebens. Die gutachterliche Beurteilung solcher Verletzungsfolgen muss dieser Komplexität der möglichen Schädigungsfolgen Rechnung tragen.Das vorliegende Werk berücksichtigt vor allem neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse der letzten zwanzig Jahre, die wesentliche Erkenntnisse zum Schädel-Hirn-Trauma hinsichtlich der biomechanischen Abläufe beim Unfallgeschehen, der resultierenden neuropathologischen Veränderungen und der funktionellen Unfallfolgen, d. h. der klinischen Schädigungsbilder – speziell beim sogenannten leichten Schädel-Hirn-Trauma – beitragen konnten. Es setzt sich darüber hinaus mit den vorliegenden Leitlinien der Fachgesellschaften sowie den Empfehlungen und Erfahrungswerten der Sozialversicherungsträger kritisch auseinander.InhaltsverzeichnisEinführung: Das Schädel-Hirn-TraumaDefinitionenEinteilung des Schweregrades der Schädel-Hirn-VerletzungEpidemiologieSchädigungsmechanismenPrimäre Schädigungsmechanismen und deren pathophysiologischeAuswirkungen auf das HirngewebeSchädelaufprallBeschleunigungsverletzung ohne AufprallDruckverletzung ohne Aufprall (Explosionstrauma, „blast injury“)Pathophysiologie nach Schädel-Hirn-TraumaSekundäre Schädigungsmechanismen und deren pathophysiologischeAuswirkungen auf das HirngewebeTraumatisches HirnödemTraumatische intrakranielle BlutungenSchädelfrakturenMittelgesichtsfrakturenNebendiagnosen: Sekundäre hypoxische SchädigungSchädigungsfolgenStrukturelle SchädigungsfolgenFokale Schädigungen: HirnkontusionenDiffuse Schädigungen: Schädigung neuronaler Netzwerke durch traumatische AxonverletzungBeschwerdenKlinische Zeichen und SymptomeRiechstörungenZerebrale SehstörungenStörungen der WillkürmotorikStörungen der posturalen Kontrolle: Gangunsicherheit und SchwindelPhysische und mentale Minderbelastbarkeit (Fatigue)Das Postkontusionelle (Postkommotionelle) Syndrom („persistent concussion syndrome“)Kognitive StörungenNeuropsychiatrische StörungenNeuroendokrine Störungen bei HypophysenschädigungPosttraumatische EpilepsieNachweis einer HirnschädigungSchädigungsmechanismen /einwirkende physikalische KräfteBildgebende VerfahrenBewusstseinsstörungenKlinische BefundeElektrodiagnostische VerfahrenMessen und Bewerten: Vom medizinischen Befund zu „Prozenten“Juristische RahmenbedingungenArbeitsunfähigkeitErwerbsfähigkeitBerufsunfähigkeitGrundlagen für die gutachterliche BewertungVorgeschichte und anamnestische DatenMedizinischer UntersuchungsgangEinschätzung des Schweregrades der Verletzungsfolgen („Outcome“)„Erfahrungswerte“Erfassung der gesundheitlichen Schädigungsfolgen mit der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der WHOStruktur der ICFGrundlagen einer systematisierten rationalen Bewertung von SchädigungsfolgenZusammenhänge von Funktion, Aktivitäten/Teilhabe und KontextfaktorenBewertung von Schädigungsfolgen nach Schädel-Hirn-TraumaVorschlag für einen standardisierten Prozessablauf in der BegutachtungAnhang: Richtlinien und Leitlinien zum Thema Schädel-Hirn-Trauma und Begutachtung